19.07.2012

Geo-engineering: Neuer Zündstoff im Klimastreit

[Heise] Ein internationales Forscherteam hat in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature über ein erfolgreiches Ozean-Eisendüngungsexperimentes berichtet. Das Team um Victor Smetacek und Christine Klaas vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung erzeugte durch Zugabe von Eisendünger in antarktischen Gewässern eine intensive Algenblüte. Die nach 24 Tagen absterbenden Algen ließen eine größere Menge Kohlenstoff aus der induzierten Algenblüte auf den Meeresgrund absinken. Dies deute darauf hin, so die Forscher, dass „ein Teil des Kohlenstoffs der Algenblüte über Zeitskalen von mehr als hundert Jahren im tiefen Ozean und in den Sedimenten am Meeresboden gespeichert werden kann“
Umweltschützer befürchten allerdings nicht nur schädliche Nebenwirkungen wie explosionsartig vermehrte giftige Algen oder die Ausbildung von sauerstoffarmen Zonen auf dem Meeresboden, wenn plötzlich große Mengen organischen Materials dorthin absinken. Auf noch größere Kritik stößt bei den den Eisendünger-Gegnern, dass die Technik eine Spielart des so genannten Geoengineering ist: der großtechnischen Reparatur des Klimas.

Die britische Tageszeitung Guardian hatte am Dienstag berichtet, dass der US-Wissenschaftler David Keith im kommenden Jahr einen Ballon aufsteigen lassen will, um einige hundert Kilogramm Sulfat in der oberen Atmosphäre auszubringen. Das Experiment soll zeigen, welche Auswirkungen das Verfahren auf die Ozonschicht hat.
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