31.05.2013

“Die Logik der Waffen” – Interview mit TV-Journalist Ulrich Tilgner / Ulrich Tilgner verlässt das ZDF: Eingriffe und Bündnisrücksichten [2008]

“Die Logik der Waffen” – Interview mit TV-Journalist Ulrich Tilgner 
[spreezeitung / 14.05.2013] Der TV-Journalist Ulrich Tilgner berichtet seit mehr als 30 Jahren aus den Ländern Jordanien, Iran, Irak und Afghanistan. Der Experte, der zunächst viele Jahre als Korrespondent für das ZDF arbeitete, publiziert heute unter anderem für das Schweizer Fernsehen (SRF). Ende 2012 erschien im Orell Füssli Verlag sein neues Buch „Die Logik der Waffen“. Tilgner analysiert dort die Auswirkungen westlicher Politik in den Krisenherden im Nahen und Mittleren Osten. Seine Bilanz fällt düster aus. Wir haben nachgefragt.
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Ulrich Tilgner verlässt das ZDF: Eingriffe und Bündnisrücksichten
[netzwertig / 29.01.2008] Erschreckend ist vor allem Tilgners Begründung, warum er seine Zusammenarbeit mit dem ZDF nicht verlängern möchte:
Tilgner begründet seinen Schritt gegenüber dem Migros-Magazin damit, dass er sich in Deutschland in seiner Arbeit zunehmend eingeschränkt fühlt, «gerade auch was die Berichterstattung aus Afghanistan angeht, jetzt, wo dort deutsche Soldaten sterben».

Es gebe Bündnisrücksichten, die sich in der redaktionellen Unabhängigkeit der Sender widerspiegelten. Gleichzeitig werde Politik immer mehr in Nischen verdrängt. «In der Schweiz hingegen sind Sendungen wie "Tagesschau" oder "10vor10" Institutionen.» Dort habe er noch keine Eingriffe in seine Arbeit erlebt.

Das klingt schon fast skandalös. Haben sich nicht alle fast die Haare ausgerissen während dem Irakkrieg? Wegen den embedded journalists, die nicht frei berichten können, sondern der PR-Propaganda der US-Armee ausgesetzt sind?

Und nun kommt einer der renommiertesten Journalisten der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland (Hanns-Joachim-Friedrich-Preis für Fernsehjournalismus 2003) und erzählt mal kurz von “Eingriffen” in seine Arbeit? Dass die Politik in Nischen verdrängt werde? Dass er sich in Deutschland “eingeschränkt” fühlt?
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Ulrich Tilgner im Konflikt mit dem ZDF - Wundgerieben
[sueddeutsche  / 17.05.2010] Mit der Regierung des Gerhard Schröder habe der eingebettete Journalismus in Deutschland angefangen, und Steinmeier setze die Tradition durch, sagt Tilgner schon mal Vertrauten.

Es kann passieren, dass in Kabul deutsche Militärs nicht mit ihm reden, weil gerade die Politik exklusiv was mit einem Boulevard-Blatt macht. Längst ist nach seiner Wahrnehmung ein geschlossener Kreislauf entstanden, in dem Journalisten die Adressaten symbolischer Politik sind und die Wahrheit auf der Strecke bleibt. In Kabul ist Tilgner neulich von deutschen Diensten abgehört worden – Vorsicht, da redet einer, der nicht dazugehört.
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